Bürgerbeirat der Stiftung Ahrtal tagte in Boeselager Realschule Plus Ahrweiler

Bürgerbeirat zieht positive Bilanz der Stiftungsarbeit. Betroffene Schulen sind jedoch Sinnbild des stockenden öffentlichen Wiederaufbaus im Ahrtal.

Zum Abschluss des Projektjahres 2023 kam kürzlich der Bürgerbeirat der Stiftung Ahrtal zusammen. Als Transparenz- und Kontrollorgan bekommen die Mitglieder vollen Einblick in die Stiftungsfinanzen und beraten über deren Verwendung. Damit dies stets bestmöglich im Sinne des Ahrtals geschieht besteht der Bürgerbeirat aus Ahrtaler Bürgern aller Altersschichten und verschiedener beruflicher und sozialer Hintergründe. Die Sitzungen finden mindestens zweimal jährlich statt.

Bei der Jahresabschlusssitzung standen neben der Jahresbilanz und Beratungen zur weiteren Ausrichtung der Stiftung für das Jahr 2024 auch ein Ortstermin über den Stand des Wiederaufbaus unserer Ahrtaler Schulen auf der Tagesordnung. Ralf Breuer, Lehrer an der Realschule, sowie Mitglied des Bürgerbeirats, führte vor Beginn der Sitzung die übrigen Beiratsmitglieder durch die von der Flut betroffene Schule und gab einen Einblick in die bis heute beschädigte Infrastruktur. Hier konnte ein ähnlicher Eindruck wie in allen flutbetroffenen Schulen des Ahrtals aufgenommen werden. Alle Erdgeschosse der vorhandenen Schulgebäude und damit besonders auch nahezu alle Fachräume befinden sich bis heute in einem entkernten und damit nicht nutzbaren Zustand. Immerhin nur ein Teil des Unterrichtes findet in Containern auf dem Schulgelände statt, da die oberen Etagen der Schule unbeschädigt blieben. Seit dem letzten Besuch der heutigen Stiftungsmitglieder an der Schule im Winter 2021 (damals als Spenden-Verteilzentrum Ahrtal) hat sich oberflächlich jedoch nichts verändert.

„Unsere Schulen sind ein Abbild des an vielen Stellen lahmenden Wiederaufbaus. Bürokratische Hürden und vor allem die völlige Überlastung unserer kommunalen Verwaltungen und ehrenamtlichen Räte verhindern einen angemessen schnellen Wiederaufbau unserer Heimat. Ein Zustand, der uns ohne weiteres politisches Handeln noch viele Jahren begleiten werden wird.“, führt Nick Falkner, Gründer und ehrenamtlicher Geschäftsführer der Stiftung Ahrtal als Fazit des vor Ort Besuches aus. „Umso wichtiger ist es für uns Ahrtaler Bürger nun weiterhin dort anzupacken, wo wir selbst etwas bewegen können, uns gegenseitig zu helfen und den Mut nicht zu verlieren. Ehrenamtlich, unbürokratisch und direkt vor Ort.“

In der anschließenden Sitzung stellten die beiden ehrenamtlichen Geschäftsführer, Nick Falkner und Mario Falkner, die aktuelle Finanzlage, sowie die Entwicklung der Stiftungsprojekte vor. Der Bürgerbeirat stellte eine äußerst positive Bilanz aller Projekte in 2023 fest. Neben des erfolgreichen Abschlusses des Einrichtungsprojektes im Freundschaftshaus Marienthal, gemeinsam mit IKEA-Koblenz, und der drei Kinotage für Kinder/Jugend und für Senioren war erneut die Bilanz des Spenden-Verteilzentrums Ahrtal besonders erfreulich. An knapp 1.500 Haushalte, Einrichtungen und Vereine konnten über 1,2 Mio Euro Sachspenden-Warenwert verteilt werden.

Für Anfang 2024 stehen bereits die beiden Jugendräume in Liers und Hönningen absehbar vor dem Abschluss und der Betrieb des Spenden-Verteilzentrums Ahrtal wird auf Entscheidung des Bürgerbeirats für das gesamte Jahr 2024 sichergestellt. (Betroffene können sich somit weiterhin unter verteilzentrumahrtal.de/onlineportal kostenfrei registrieren.)

Zusätzlich stimmte der Bürgerbeirat für die Ausschreibung und Umsetzung eines mit Finanzmitteln hinterlegten Förderprojektes für die Stärkung Ahrtaler Initiativen. Details werden bald bekannt gegeben.

Die nächste Sitzung findet noch im ersten Quartal 2024 statt. Zum Abschied bedankte sich Nick Falkner bei den Mitgliedern des Bürgerbeirates für die produktive Sitzung und die wertvollen Inputs für die Arbeit der Geschäftsführung.

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