Ein persönlicher Reisebericht
Ankunft
Am 29. Juli 2025 begann also die Operation “Kilometer für das Ahrtal” für mich. Um 3 Uhr Morgens ging mein Flieger, und um ca. halb 6 war der Touchdown am Flughafen Palma. Jetzt noch den Transferbus finden und ab ins Hotel. Schon Morgens waren es auf der Insel 27 Grad! Das kann ja lustig werden dachte ich mir. Auf dem Transfer vom Flughafen zum Hotel nach Playa de Muro konnte ich noch etwas Augenpflege betreiben, das war auch bitter nötig. Im Hotel angekommen musste ich dann noch ca. 4 Stunden warten bis mein Zimmer für die nächsten 6 Tage Bezugsfertig war. In der Zwischenzeit erkundete ich noch etwas das Hotel, vor allem den Fitness und Wellnessbereich.
In dieser Zeit machte ich dann auch mein wunderschönes Carbon Rennrad der Marke Drag klar, das mich in den 3 geplanten Touren über 320 km begleiten sollte. Vorteilhaft war natürlich das der Radverleih direkt im Keller des Hotels samt Werkstatt lag.
Nachdem mein Zimmer Bezugsfertig war, musste ich mich erstmal aufs Ohr hauen. An diesem Tag lief dann, außer ein paar Einkäufen, nicht mehr fiel.
Erste Tour
Die erste Tour begann frühmorgens um 9 Uhr für mich. Extra früh aufgestanden um noch ordentlich zu frühstücken und dann ging es los. Heute waren 33 Grad auf der Insel gemeldet, und für die nächsten Tage sollte es noch heißer werden. Deswegen hatte ich mich dazu entschlossen meine geplanten Touren dementsprechend früh zu beginnen. So starterte ich dann von Playa de Muro aus Richtung Cap Formentor. Als erstes ging es über die Hauptstraße entlang, direkt am Mittelmeer vorbei Richtung Port de Pollenca. Diesen Ort ließ ich dann schnell hinter mir und von da an wurde es sportlich. Von jetzt an folgte ein Anstieg, teilweise 9% Steigung, und eine Abfahrt auf die andere. Die Schönheit und abwechslungsreiche Natur und Landschaft Mallorcas war hier sehr beeindruckend.
Es ging durch ein großes Naturschutzgebiet, das für Autos gesperrt ist, dementsprechend locker war das Fahren. Man konnte die volle Breite der Straße nutzen. Ziegen die überall am Rand standen und sich im Schatten ausruhten waren eine nette Abwechslung und Unterhaltung. Eine Ziege begleitete mich ein paar Meter. Da es nur bergauf ging, war das auch kein Problem. Nach ca. 2 Stunden erreichte ich dann das Cap Formentor. Der Ausblick war fantastisch. Es ist sehr beeindruckend was die Natur und die Evolution über die Jahre hier geschaffen hat. Nach 2 Kaltgetränken mit viel Zucker, die waren nötig bei gefühlt 40 Grad, ging es dann auf den Rückweg. Auch auf dem Rückweg ging es meist bergauf. Jetzt musste ich aber extrem aufpassen, denn bei der Abfahrt Richtung Port de Pollenca musste ich jetzt extremst auf die Ziegen achten, die wie beschrieben überall auf der Straße lagen und Siesta machten. Nach etwa 105 km und ca. 6 Stunden Fahrt, mit Pausen, war ich dann wieder im Hotel. Jetzt ging es nur noch in den Pool!
Zweite Tour
Auch hier startete ich wieder um 9 Uhr. Für heute waren 37 Grad gemeldet. Dementsprechend war ich mit viel Wasser, und Zuckerhaltigen Nahrungsmitteln unterwegs. Soviel wie man da schwitzt kann man gar nicht trinken. Auch der Fahrtwind kühlte nicht wirklich ab.
Heute ging es vom Hotel quer über die Insel. Also nicht am Meer vorbei, oder das Gebirge, da wo es noch etwas kühler war, sondern mitten durch, dort wo die Luft richtig stand. Auch hier waren Ziegen und Pferde meine ständigen Begleiter. Von Autos oder anderen Radfahrern war nicht viel zu sehen. Ich genoß auf dieser Tour die himmlische Ruhe. Das was man nur laut und deutlich immer wieder hörte, waren riesengroße Grillen, die überall in den Bäumen saßen und sich unterhielten. Zum Glück musste ich keine Bekanntschaft mit diesen, für mich schrecklichen Gesellen, machen.
Auf der Rücktour kam ich dann durch Pollenca wo ich die hießige Kirche besuchte, und anschließend besuchte ich noch Cala de Vincenc mit seinen wundervollen Buchten. Schnell noch ein Kaltgetränk und dann war ich nach ca. 125 km und 6 Stunden Fahrt froh wieder im Hotel zu sein. Auch jetzt ging es direkt in den Pool.
An Tag 3 und 4 blieb ich, bis auf ein paar Spaziergänge im Hotel, am Pool oder im Wellnessbereich. Der Körper musste sich mal entspannen.
Das ein oder andere Glas Sangria durfte natürlich nicht fehlen.
Dritte und letzte Tour
Dieses Mal ging es Quer durch das Tramuntanagebierge ins Kloster Lluc. Ein wirklich heiliger Ort. Hier wurde ich beim Besuch der schwarzen Madonna sehr demütig und hier zündete ich dann auch eine Kerze für die Menschen im Ahrtal an. Diese Tour war die mit Abstand schwerste, weil es einige Höhenmeter zu überwinden galt. Nachdem ich das Kloster Lluc wieder verlassen hatte, ging es quer durch das Tramuntanagebirge und den dazugehörigen Nationalpark. Ganz oben angekommen, ging es nun stetig nur noch bergab durch zum Teil haarsträubende Serpentinen, Richtung Sa Calobra. Dort angekommen erstmal wieder Zucker und Kaltgetränke. Nach einer längeren Pause fuhr ich nun über Soller wieder zurück Richtung Hotel. Nach ca. 8 Stunden und knapp 95 km war auch diese Tour beendet.
An Tag 6 war nochmal Welness angesagt bevor es dann wieder nach Hause ging.
Es war alles in allem eine sehr schön und abwechslungsreiche, aber auch sehr kräftezehrende Tour, auf dieser wundervollen Insel.
Ich komme definitiv wieder.
Ich hoffe, ich konnte und kann einige Menschen dazu animieren Kilometer dieser Tour zu kaufen, und so mit ihrer Spende dem Ahrtal und den Menschen dort zu helfen. Hilfe ist immer noch nötig, auch nach 4 Jahren.
Ich danke der Stiftung Ahrtal, dass sie mich bei diesem Weg begleitet und mir das Vertrauen entgegen gebracht hat.
Ich wünsche allen Ahrtalern weiterhin alles Gute und nur das Beste.